Sehenswertes in der Weststeiermark

Lipizzanergestüt Piber

Lipizzanergestüt Piber
„Das müsst ihr euch unbedingt anschauen. Das dürft ihr nicht verpassen.“ Mit diesen Worten wurde uns ein Besuch auf dem Lipizzanergestüt Piber wärmstens empfohlen. Klar, dass wir uns das nicht entgehen lassen wollten, und sind ca. 40 km von Graz entfernt in die Weststeiermark gefahren.

Dank Navigationsgerät und sehr guter Beschilderung ist der Weg nach Piber ganz leicht zu finden. Unterwegs hatte ich noch mein persönliches Glückserlebnis: Meine Tankanzeige hatte gemeldet, dass es demnächst mal wieder an der Zeit wäre, für Nachschub zu sorgen. In einem kleinen Ort kamen wir an einer Tankstelle vorbei und siehe da - der Liter Super-Benzin kostete dort tatsächlich nur 1,33 Euro! Verglichen mit unseren Spritpreisen war das ein absolutes Schnäppchen! Es versteht sich von selbst, dass ich den Tank bis an den Rand gefüllt habe.

Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir nach Piber. Ein etwas steiler Fußweg führt vom Parkplatz erst hoch zum Schloss und dann auf das Gestüt. Im Eintrittspreis von Euro 12.- für Erwachsene ist eine Führung durch das Gestüt mit enthalten.

Wir wollten aber nicht mit der ganzen Gruppe laufen und haben das Anwesen auf eigene Faust erkundet.

Zunächst ging es in die Wagenremise. Dort sind verschiedene Kutschen, Schlitten und sonstige Pferdewagen zu bestaunen. In der Reithalle hatten wir einen Einblick in das tägliche Trainingsprogramm der Reitausbildung.

So müsste man reiten können! Wahrhaft majestätisch bewegten sich Pferd und Reiter.

In einem Museum wurde die Geschichte der Lipizzaner Pferdezucht anschaulich gemacht. Besonderen Spaß hatten Hans und ich bei den „Mitmach-Aktionen“. Hans durfte ein (unechtes) Pferd striegeln und ich wollte es mir nicht nehmen lassen, an einem Kutschfahrt-Simulator meine Fahrkünste auszuprobieren.

Da lobe ich mir doch mein Auto - das fährt wenigstens dahin, wohin ich es lenke. Das konnte man von meinen Computer-Pferden nicht immer behaupten.

Nach der Mittagsruhe - die bekommen die Pferde in der Zeit von 12:00 bis 14:00 Uhr - ging es dann in den eigentlichen Pferdebereich. Alle Ställe waren frei zugänglich. Wenn man Glück hatte, standen die Pferde in den Boxen so nah, dass man sie auch streicheln konnte. Aber nicht nur in den Ställen konnte man die berühmten Lipizzaner der Wiener Hofreitschule bewundern, auch im Außenbereich gab es einige zu sehen.

In der Schauschmiede konnten wir dem Hufschmied bei seiner Arbeit über die Schulter blicken und interessante Details über die Hufpflege erfahren.

Die längste Zeit aber verbrachten mein Mann und ich im Fohlenstall. Hier ist das Kinderzimmer der Jüngsten, in dem die Mutterstuten mit ihren Fohlen gemeinsam die ersten Monate verbringen. Es war faszinierend anzuschauen - man konnte auf Anhieb sagen, welches Fohlen zu welcher Stute gehört. Die Mutter ließ ihr Junges kaum aus den Augen. In diesem Bereich haben wir uns dann einfach der Gruppenführung angeschlossen, um mehr über die Pferde zu erfahren.

Ein Besuch auf diesem wunderschönen Gestüt und dem Schloss ist absolut empfehlenswert. Weitere Informationen: piber.com

Hundertwasserkirche in Bärnbach
Schon auf dem Weg nach Piber fuhren wir durch das beschauliche Städtchen Bärnbach. Dass dieser Ort etwas ganz Besonderes zu bieten hat, sahen wir, als wir um eine Kurve fuhren. Dort stand - für uns völlig unerwartet - die St.-Barbara-Kirche, die vom berühmten Künstler Friedensreich Hundertwasser phantasievoll umgestaltet wurde.

Auf unserer Rückfahrt vom Pferdegestüt machten wir Halt in Bärnbach, um uns dieses einmalige Bauwerk genauer anzusehen.

Das schöne Wetter und die Fahrt im aufgeheizten Auto - ich habe keine Klimaanlage - veranlassten Hans dazu, sich an dem Brunnen vor der Kirche etwas abzukühlen. Er schwärmte so sehr von dem kühlen Nass, in das er seine Unterarme eintauchte, dass er mich animieren wollte, dies doch auch mal zu versuchen.

Ziemlich ausgelassen spritzte er Wasser in meine Richtung - aber „kleine Sünden rächt der liebe Gott sofort“. Am Ende war es Hans, der nasse Hosen und nasse Strümpfe hatte! Und ich hatte noch nicht einmal meine Hände nass gemacht.

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© Fotos: Ulrike Tenzer