Erlebniszoo Hannover - Ein Name ist Programm

Erdmännchen im Erlebnis-Zoo Hannover

Am Pfingstmontag standen wieder Tiere auf unserem Programm. Nach dem tollen Tag in Hodenhagen ging es diesmal in den Erlebniszoo in Hannover. Unsere Camper machten sich wieder mit dem Auto auf den Weg - die „Hotel-Übernachter“ sollten erneut mit öffentlichen Verkehrsmitteln folgen. Also wieder unser übliches Ritual: Beim Hotelchef anhand des Straßenbahn-Plans die richtige Linie raussuchen, alles aufschreiben und los geht’s in Richtung Haltestelle.

Unseren ausgemachten Zeitpunkt konnten wir diesmal nicht einhalten. Aufgrund des Feiertags fuhren die Straßenbahnen diesmal nur alle 20 Minuten - und die Bahn hatten wir um 5 Minuten verpasst, so dass wir schon mal eine Viertelstunde auf die Nächste warten mussten. Auch beim Umsteigen hatten wir Pech und schon wieder war eine Wartezeit von ca. 10 Minuten fällig. Mein „großer Bruder“ erkundigte sich schon mal via Handy danach, ob sich Tenzer’s schon bereits im Vorfeld mit Eintrittskarten eingedeckt hatten. Aber außer dem Gutschein von Mutti hatten wir keine Zugangsberechtigungen für den Zoo in Hannover vorzuweisen.

Apropos Gutschein: Der Zoo in Hannover bietet hierfür eine wirklich tolle Variante an. Zum Verschenken kann man eine Geldkarte mit einem selbst bestimmten Betrag erwerben. Diese Karte wird dann an der Hauptkasse mit dem Eintrittspreis belastet. Ebenso können die diversen anderen Ausgaben, wie z. B. das Mittagessen, mit dieser Karte beglichen werden. Meine Schwägerin hatte dies alles recherchiert und daher war unsere Mutti mit einer solchen Wertkarte ausgestattet.

Endlich an unserem Ziel angekommen, erwartete uns der Rest der Familie bereits am Haupteingang. Für Hans und mich waren schon die Eintrittskarten gekauft, so dass wir nicht mehr an den Kassenhäuschen anstehen mussten. Umgehend wurde dafür gesorgt, dass auch Mutti ein gültiges Ticket bekam. Und schon konnte es losgehen.

Der Zoo in Hannover besteht aus insgesamt sieben verschiedenen Themenwelten: Sambesi, Gorillaberg, Dschungelpalast, Outback, Mullewapp, Meyers Hof und Yukon Bay. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachsene 23,00 Euro. Kinder bezahlen - je nach Alter - entweder nichts, 13,00 oder 16,00 Euro. Dafür wird einem aber einiges geboten. Denn im Eintrittspreis sind viele Leistungen inbegriffen, wie z. B. die Sambesi-Bootsfahrt, die Rodelbahnen in Mullewapp oder auch der Kletterpfad in luftiger Höhe. Auch Henry’s Underwater World im Yukon Bay oder die zahlreichen Showaufführungen können mit der gültigen Eintrittskarte besucht werden. Nicht zu vergessen: die über 3.400 Tieren in den sieben Themenwelten.

Der Weg zu unserem ersten Ziel - eine Fahrt mit den Sambesi-Booten quer durch die afrikanische Steppe - führte uns vorbei an der Pelikaninsel. Es war tatsächlich erwünscht, dass man vom Hauptweg abweicht und in einem abgesperrten Bereich mitten durch die Schar der großen Vögel geht. Die Pelikane besitzen ein ganz weiches Gefieder und genossen die Streicheleinheiten der vielen Besucher.

Aufgrund der langen Warteschlange am Eingang zu der Sambesi-Bootsfahrt änderten wir unseren Plan und machten uns auf in Richtung Showarena. Dort werden von den Tierpflegern verschiedene Tiere vorgestellt. Wir machten uns also kundig, wann die nächste Show beginnt und beschlossen anschließend, dass wir uns erst Mal trennen und jeder auf eigene Faust die Tierwelt erkundet.

Die „Mädels“ setzten sich in unbekannter Richtung ab. Die Jungs wollten die Fütterung der Nilpferde nicht verpassen und Hans und ich machten uns auf zum „Gorillaberg“. Mit dem Plan hatte ich so meine Schwierigkeiten, aber Gott sei Dank gab es eine gute Beschilderung, so dass wir auf den wunderschön angelegten Wegen unser Ziel problemlos fanden. Ein kleiner Gorilla tobte auf der großzügig angelegten Wiesenfläche und schlug Purzelbäume, während die Mutter ihr Junges nicht aus den Augen ließ. Der Gorilla-Vater hingegen hatte es sich an einem Baum bequem gemacht und döste vor sich hin.

Weiter ging es zu den Giraffen. Besonders gut konnte man sie von einer etwas höher gelegenen Rundhütte aus sehen. In diesem Gebäude ging es über unserem Köpfen ziemlich hoch her. In dem Strohdach waren Dutzende von Vögeln damit beschäftigt, ihren Nachwuchs in den Nestern zu versorgen.

Ein Schild „Zum Stand“ führte uns in eine liebevoll gestaltete Vogel-Voliere. Hans nutzte die Gelegenheit, um in einem der aufgestellten Strandkörbe eine kurze Rast einzulegen. Beim Verlassen dieses Geländes kamen uns dann mal wieder meine Brüder entgegen, die sich diese Tierwelt auch anschauen wollten.

Bei den Orang-Utans konnten wir beobachten, wie geschickt diese Tiere sind. Eine Tonne war als Spielgerät in dem Gehege zu finden. Ein Orang-Utan wollte diese unbedingt haben. Aber man geht nicht einfach hin und nimmt das Objekt der Begierde in die Hände. Nein - man macht das ganz anders. Der Orang-Utan hing an den obersten Gitterstäben. Mit seinen Füßen richtete er die Tonne erst mal auf. Dann beförderte das Tier mit Hilfe seiner Beine das Spielgerät so weit nach oben, dass er zur Hälfte darin verschwand. Jetzt musste der Affe das Behältnis nur irgendwie festhalten und konnte sich mit seinen Armen an dem Gitter weiter hangeln.

In der Showarena fand sind die ganze Familie wieder ein, um die Aufführung „Tierische Rekorde“ nicht zu verpassen. Dies ist nur eine der zahlreichen Shows, die in diesem Areal zu sehen sind. Die Besucher können außerdem auch noch zwischen der „Tiersprechstunde von Dr. Zoolittle“ oder „Alle Tiere sind Stars“ wählen. In den anderen Themenwelten gibt es zudem auch noch diverse Vorführungen. So werden beispielsweise im Dschungelpalast das „Mutter und Kind-Turnen“ der Elefanten gezeigt oder „McKenzies Robbenshow“ im Yukon Stadium.

Während sich unsere Fotografen direkt gegenüber der Bühne in die erste Reihe setzten, bevorzugten Mutti, Hans und ich einen Platz im Schatten. Den fanden wir ganz oben auf den Tribünen. Auch von dort hatten wir einen tollen Blick auf das Geschehen. Zu sehen waren unter anderem 2 Papageien, die ein Puzzle auseinander nehmen und aber auch wieder zusammensetzen konnten. Okay, es waren insgesamt nur 4 Teile, aber immerhin! Ein Papagei sammelte die zuvor auf der Bühne verteilten Papierkugeln wieder ein und beförderte sie in den Abfallkorb. Der Park muss ja schließlich sauber sein. Zwei Stinktiere namens Thymian und Lavendel folgten ihrer Tierpflegerin auf Schritt und Tritt. Auch die Flugshow mit einem großen Greifvogel war sehenswert.

Nach Showende ging wieder jeder seiner eigenen Wege. Hans und ich schauten uns die Fütterung der 3 Nashörner an, wobei wir nur 2 Exemplare von unserem Stehplatz aus sahen. Inspiriert von den Tieren beschlossen wir, auch etwas in unsere Mägen zu bekommen. Im Bereich „Yukon Bay“ bot sich hier ein Restaurant an, das viele verschiedene Leckerbissen zu bieten hatte. In der „Yukon Market Hall“ in der ehemaligen Fischhalle des Goldgräber-Städtchens, wollte Hans unbedingt mal einen Bison-Burger probieren, während ich mich für die Spare Rips entschied. Es war ziemlich voll, so dass wir erst mal eine Weile an der Essensausgabe anstehen mussten. Der Bison-Burger wurde als „Do it yourself“-Burger serviert. Brötchen, Fleisch, Salat, Tomate, Gurke und verschiedene Soßen wurden getrennt auf dem Teller platziert. Mit voll beladenen Tabletts suchten wir uns dann einen Platz im Obergeschoss, von dem aus man auf das Treiben unter uns einen tollen Blick hatte. So gestärkt ging es dann weiter.

„Henry’s Underwater World“ lockte uns als nächstes an. Darin waren neben verschiedenen Fischen auch die Robben und Pinguine beim Schwimmen zu beobachten. Es wollte mir aber einfach nicht gelingen, einen schwimmenden Pinguin zu fotografieren. Immer wieder drückte ich auf den Auslöser, aber das Ergebnis war entweder kaum zu erkennen oder ich hatte nur einen Teil des Tieres erwischt. Also habe ich nur Bilder von den Pinguinen an Land. Da waren sie wenigstens nicht so schnell, so dass ich ein paar schöne Aufnahmen machen konnte.

Die Eisbären genossen das schöne Wetter und dösten im Sonnenschein. Aber etwas später konnten wir diese prächtigen Tiere auch bei einem Spaziergang in ihrem Gehege bewundern.

Vor einem Souvenirladen entdeckten wir dann eine weitere Attraktion des Erlebniszoos Hannover - „Das große Krabbeln“. Dort waren Tierpfleger mit ihren kleinen Tieren unterwegs, die man sich hautnah anschauen und sogar anfassen konnte. Auch ich wollte mir die Chance nicht entgehen lassen und ließ einen Tausendfüßler und eine Heuschrecke über meine Hände und Arme laufen. Besonders der Tausendfüßler hinterließ ein ganz angenehmes Gefühl auf meiner Haut. Mein Göttergatte hat dieses Erlebnis in zwei ganz tollen Bildern festgehalten.

Nachdem ich mir im Souvenirladen noch ein T-Shirt gekauft hatte - ich hatte nämlich ein Kleidungsstück zu wenig für mich eingepackt (na ja, zählen sollte mal halt können) - ging es weiter zu den Elefanten. Tierpfleger waren gerade dabei, das weitläufige Gelände zu reinigen. Die Tiere warteten derweil in einem Wasserbassin. Besonders die Jungtiere tollten im kühlen Nass herum. Der „Dschungelpalast“ gegenüber dem Elefantengehege überraschte uns mit wunderschönen Wandgemälden und gab uns die Gelegenheit, sich in dem klimatisierten Gebäude etwas abzukühlen.

Hans und ich wollten uns unbedingt „McKanzie’s Robbenshow“ anschauen, die im Yukon Stadium zu sehen war. Also machten wir uns rechtzeitig auf dem Weg, um uns noch einen guten Platz zu sichern. Dass wir schon fast eine Stunde vor Showbeginn dort waren, erwies sich als absolut richtig. 30 Minuten vor Beginn war kein Platz mehr zu bekommen und viele Zuschauer mussten die Vorführung in der prallen Sonne stehend vom Rand aus beobachten. Aber die Wartezeit hat sich gelohnt. Nicht nur Robben waren zu sehen - die Zuschauer wurden mit dem Auftritt eines Rentieres, das von einem kleinen Mädchen am Zügel geführt wurde - überrascht. Auch ein Weißkopfadler zog seine Runden knapp über den Köpfen des Publikums. Aber am drolligsten waren die Robben. Sie musizierten mit einer Hupe oder tanzten mit ihren Trainern. Besonders beeindruckend waren die vorgeführten Sprünge durch einen Reifen oder an hoch aufgehängte Bälle. Absolut sehenswert - sollte man nicht verpassen!

Noch während der Show klingelte mein Handy und mein „großer“ Bruder erkundigte sich nach unserem Aufenthaltsort. Wir verabredeten, dass wir uns nach der Show bei der Sambesi-Bootsfahrt treffen, die wir ja morgens aufgrund der langen Wartezeit, auf einen späteren Zeitpunkt verschoben hatten. Also machten sich Hans und ich auf den Weg und fanden mein Brüderchen mit seiner Frau und Mami im „Cafe Kifaru“. Hans und seine Schwägerin entschieden sich dafür, die Bootsfahrt auszulassen und dafür lieber etwas zu Essen und zu Trinken.

Meine Nichte war mit ihrem Vater in einem anderen Teil des Tierparks unterwegs, so dass sich Mami, mein Bruder und ich in eines der Boote setzten. Auf dem Wasser ging es dann - begleitet von Enten und ihren Küken - ganz nah an den Flamingos, Zebras und Giraffen vorbei. Auch Kraniche und Störche konnten vom Boot aus, aus nächster Nähe bewundert werden.

Die Bereiche „Outback“, „Meyers Hof“ und „Mullewapp“ haben Hans und ich nicht besucht. Mein Gatte meinte, dass er für heute genug gelaufen ist und wollte einfach nicht mehr.

Mein persönliches Fazit: Der Erlebniszoo Hannover gehört zu den schönsten Tierparks in Deutschland und sollte bei einem Besuch in der Landeshauptstadt immer mit auf dem Programm stehen.

Informationen: zoo-hannover.de

Reiseführer Abenteuer Zoo:
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© Fotos: Ulrike Tenzer